Giardien bei Katzen

Giardien verursachen vor allem bei Jungkatzen bis zum sechsten Lebensmonat und bei älteren, geschwächten Katzen Durchfälle.

Was sind Giardien?

Bei Giardien handelt es sich um einzellige Parasiten (Protozoen), die sich im Dünndarm der Katze ansiedeln. Sie können sich frei an der Oberfläche der Darmschleimhaut bewegen oder sich mit einer „Bauchhaftscheibe“ an diese anheften. Die Trophozoiten ernähren sich von Darminhalt und teilen sich häufig.

Ausgeschieden werden die Giardien in Form von mit einer Hülle umgebenen Zysten. In diesem Stadium können die Parasiten im Freien mehrere Monate überleben.

Ansteckungswege: Woher hat die Katze die Giardien?

Die Zysten werden durch verunreinigtes Wasser, Futter oder Gegenstände übertragen. Auch eine Übertragung durch den Kot in der Katzentoilette oder direkten Kontakt ist möglich.

Können Giardien von der Katze auf den Menschen übertragen werden?

Ein Befall mit Giardien ist eine Zoonose, d. h. es ist eine von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheit. Eine Ansteckung des Menschen über den Kot ist möglich!

Giardien lösen beim Menschen schwere Durchfälle und häufigen Stuhlgang aus. Bei Verdacht auf eine Infektion mit Giardien muss immer ein Arzt aufgesucht werden. Die Behandlung sollte ausschließlich unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Vor allem bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann durch Giardien eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse mit lebensbedrohlichen Folgen ausgelöst werden. Besteht keine Vorerkrankung, ist eine Giardiose gut zu behandeln.

Symptome bei einer Giardiose

Die Katze leidet an Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Der Kot ist schleimig und stinkend. Fieber tritt auf.

Diagnose mittels Kotuntersuchung

Bei einer Kotuntersuchung können die Zysten mit einem Mikroskop nachgewiesen werden. Im Kot befinden sich Antigene, die mit Hilfe eines Elisa-Tests im Labor nachgewiesen werden. In der Tierarztpraxis kann ein Schnelltest verwendet werden.

Behandlung von Giardien bei Katzen

Die Behandlung sollte durch einen Tierarzt durchgeführt werden, da es sich bei den Medikamenten um rezeptpflichtige Medikamente handelt. Der Tierarzt wird die entsprechenden Medikamente mit einer individuell an die Katze angepassten Dosierungsempfehlung für die Behandlung zuhause mitgeben.

Für die Behandlung der Giardien wird eine Kombination aus einem Anthelmintikum (Fenbendazol, Albendazol) und einem Antibiotikum (Metronidazol) eingesetzt. Die Behandlung erfolgt über mehrere Wochen. Nach 10 Tagen Behandlung wird eine Pause von einer Woche eingehalten. Anschließend erfolgt der nächste Behandlungszyklus über zehn Tage. Oft ist die Durchführung von drei bis vier Behandlungszyklen notwendig.

Alternative Behandlungen von Giardien

Durch Unterstützung des Immunsystems und einen Aufbau der Darmflora werden den Giardien die Nährstoffe entzogen. Das Futter darf keine Kohlenhydrate enthalten, da sich Giardien vor allem von Zuckern ernähren.

Brokkoli, Äpfel, kanadische Gelbwurz und Salbei enthalten Flavonoide, die die Giardien bekämpfen. Da es sich um eine Zoonose handelt, sollte eine komplementärmedizinische Behandlung nur ergänzend durchgeführt werden.

Brokkoli: In jede Futterportion kann ein Teelöffel der gekochten und zerkleinerten Brokkoli gemischt werden.
Salbei: 1/2 zerkleinertes frisches Salbeiblatt oder 1/4 Teelöffel getrockneter Salbei einmal pro Woche in das Futter mischen.
Äpfel können in geriebener Form jeden Tag unter das Futter gemischt werden. Ich empfehle pro Tag 1 Teelöffel. Dieser kann auch auf zwei Futterportionen aufgeteilt werden, sollte aber immer frisch gerieben werden.

Kanadische Gelbwurz: Hydrastis canadensis D4 dreimal täglich je 5 Globuli. Sollte nur direkt bei einem Befall mit Giardien zur unterstützenden Therapie eingesetzt werden.

Fütterung bei einer Giardiose

Füttern Sie tiergerechtes Futter ohne Kohlenhydrate. Kräuter helfen bei der Bekämpfung der Giardien.

Salbei: 1/2 zerkleinertes frisches Salbeiblatt oder 1/4 Teelöffel getrockneter Salbei einmal pro Woche in das Futter mischen.
Preiselbeeren: sollten in getrockneter Form als Pulver unter das Futter gemischt werden. Eine Messerspitze zweimal pro Woche. 
Minze: 1/2 Teelöffel täglich unter das Futter mischen. Kann in getrockneter oder frischer Form verwendet werden.
Melisse: 1/2 Teelöffel zweimal pro Woche unter das Futter mischen.

Die Kräuter können auch vorbeugend angewendet werden.

Hygiene bei einer Giardiose

Die OOzysten werden über mehrere Monate mit dem Kot ausgeschieden. Sie sind resistent gegen Umwelteinflüsse und lange überlebensfähig. Daher ist die Gefahr einer neuerlichen Ansteckung besonders groß.

  • Leben mehrere Katzen in einem Haushalt, sollten immer alle Tiere behandelt werden.
  • Der Kot muss immer sofort aus der Katzentoilette entfernt und beseitigt werden.
  • Futter- und Wasserschüsseln mit kochendem Wasser reinigen und abtrocknen.
  • Immer frisches Wasser zum Trinken anbieten.
  • Rasur der Fellhaare um den After, um Verschmutzungen mit Kot zu vermeiden.
  • Liegeflächen heiß waschen oder gemeinsam mit dem Boden mit heißem Dampf reinigen.
  • Spielzeug und Kratzbäume mit heißem Dampf reinigen.
  • Herkömmliche Desinfektionsmittel sind zur Bekämpfung von Giardien nicht geeignet.

Hygienemaßnahmen zum Download bietet das European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP).

Vorbeugen

Gesundes, tiergerechtes Futter und ein intaktes Immunsystem verhindert die Vermehrung von Giardien im Dünndarm.

Reinigen Sie die Katzentoilette mindestens einmal täglich gründlich. Trocknen Sie Futter- und Wasserschüsseln nach der Reinigung immer sorgfältig ab.

Tierärztin Dr. Andrea gibt von Asthma bis Wurmkur Auskunft zu Katzenkrankheiten, sowie Therapien, gerade auch für alte Katzen. Obendrein deckt sie mit ihrem Hang zu alternativen Heilmethoden ein breites Behandlungsspektrum ab, von den klassisch-klinischen Methoden über TCM, Homöopathie bis zu Bachblüten.

Petra bringt die jahrzehntelange Erfahrung einer Katzenmama mit, die fast immer mehrere Stubentiger als Gesellschafter hatte und hat. Mit einem zwinkernden Auge ist sie auch immer für einen guten Spruch zu haben.

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