Katze hat Verstopfung, was kann ich tun?

Verstopfung tritt bei Katzen häufig auf. Da die Verdauungsstörung, anders als Durchfall, oft erst nach einigen Tagen bemerkt wird, können schwere gesundheitliche Probleme die Folge sein.

Bei einer umgangssprachlichen Verstopfung, wenn der Darminhalt zu fest und zu trocken ist, helfen Hausmittel. Nach Erkrankungen, Behandlungen mit Medikamenten und lange anhaltendem Stress benötigen die Mikroorganismen im Darm mehr Unterstützung.

Andauernde Verstopfung (Obstipation)

Katzen gleichen ihren Wasserhaushalt durch Flüssigkeitsentzug aus der Nahrung aus. Zusätzlich ist die Ausscheidung von Flüssigkeit über den Kot gering. Aufgrund dieser Fähigkeit ist es Katzen möglich, auch in Regionen mit trockenem Klima zu überleben. Die meisten Katzen haben sich daran gewöhnt, festeren Kot abzusetzen.

Doch einige Tiere haben dabei Mühe und mauzen während des Toilettenganges. Damit sich der Enddarm als Folge der Verstopfung nicht zu stark ausweitet und ein Megakolon entsteht, sollten Sie die Konsistenz des Kotes durch verschiedene Maßnahmen weicher gestalten.

Wie oft sollte eine Katze Kot absetzen?

Normalerweise dauert es zwischen 12 und 24 Stunden bis der Nahrungsbrei aufbereitet und im Enddarm angekommen ist. Zwischen einmal und zweimal täglich wird Kot in der Toilette abgesetzt. Auch ein Kotabsatz an jedem zweiten Tag verursacht noch keine Probleme.

Wann liegt eine Verstopfung vor?

Bei einer Verstopfung werden nur kleine Mengen an hartem Kot ausgeschieden. In schweren Fällen wird überhaupt kein Kot mehr abgesetzt. Feste Stuhlbrocken sammeln sich immer mehr im Darm an und verursachen einen Darmverschluss.

Die Verstopfung wird in drei Grade eingeteilt:

  1. Konstipation: Der Kot staut sich im Dickdarm. Die Katze setzt nur geringe Mengen von hartem Kot ab.
  2. Obstipation: Die Situation verschlimmert sich. Der Kotabsatz ist schmerzhaft.
  3. Koprostase: Der Kot kann im Dickdarm nicht mehr zur Ausscheidung weiter transportiert werden. Der Dickdarm weitet sich aus. Ein Megakolon entsteht.

Welche Symptome treten bei einer Verstopfung auf?

Meistens verschwinden die vorübergehenden Verdauungsprobleme bevor diese vom Halter bemerkt werden. Hält die Verstopfung über einen längeren Zeitraum an, ist der Bauch aufgetrieben. Kot wird in kleinen harten Bröckchen abgesetzt. Der Stuhlgang ist schmerzhaft.

Da die Verdauung nicht mehr funktioniert, wird über den Darm zu wenig Eiweiß aufgenommen. In der Leber eingelagerte Fette können nicht mehr ausgeschieden werden. Eine Fettleber bildet sich.

Die Katze erbricht und verweigert die Aufnahme von Nahrung und Wasser. Der harte Kot verletzt den Enddarm, es tritt Blut und Schleim aus. Der Flüssigkeitshaushalt ist gestört, die Katze ist exsikkotisch (ausgetrocknet). Die Hautfalte im Nackenbereich verstreicht nicht mehr.

Wodurch wird eine Verstopfung verursacht?

Durch Übergewicht und Mangel an Bewegung wird auch die Darmperistaltik (Darmbewegung) beeinträchtigt.

Frisst die Katze ausschließlich Trockenfutter, quellen die Nahrungsbröckchen im Magen. Trinkt die Katze nicht ausreichend, steht nicht genügend Wasser zur Verfügung, um den Nahrungsbrei durch den Darm zu transportieren.

Enthält das Futter einen zu geringen Anteil an Ballaststoffen, wird nicht genug Wasser im Nahrungsbrei gebunden. Die Muskulatur des Darms wird nicht angeregt.

Auch eine verschmutzte Katzentoilette oder Stress kann dazu führen, dass die Katze aus psychischen Gründen den Kotabsatz einstellt.

Schmerzende Verletzungen oder Arthrosen machen den Kotabsatz unangenehm, das Pressen ist behindert.

Ist die Darmpassage durch geschwollene Lymphknoten, Narben oder Tumoren behindert, staut sich der Nahrungsbrei an. Durch die längere Verweilzeit wird zu viel Wasser resorbiert, der Kot wird hart.

Verschluckte Fremdkörper, die bspw. vom Katzenspielzeug abgebissen wurden, behindern die Darmpassage und verursachen eine Obstipation.

Ein Megakolon kann nicht nur als Folge einer Verstopfung entstehen. Katzen mit einer angeborenen, idiopathischen Ausweitung des Dickdarms haben lebenslang Probleme beim Kotabsatz. Die Ursache hierfür ist noch unbekannt.

Medikamente, wie Antihistaminika oder Beruhigungsmittel, verlangsamen die Bewegungen des Darms.

Verliert die Katze zu viel Flüssigkeit, sammelt sich harter Kot im Darm an.

Verstopfung bei Katzenbabys

Die Darmtätigkeit und Verdauung von Katzenwelpen wird von der Mutter durch Belecken des Bauches mit der Zunge angeregt. Neigt ein Katzenbaby zu Verstopfungen sollte der Bauch regelmäßig nach dem Fressen massiert werden.

Wie kann eine Verstopfung bei Katzen behandelt werden?

Eine immer wiederkehrende leichte Verstopfung kann durch die Umstellung auf ein Futter, das mehr Ballaststoffe enthält, beseitigt werden.

Alle Medikamente, die die Bewegungen des Darms verlangsamen, müssen abgesetzt werden.

Kann die Katze keinen Kot mehr absetzten, wird ein Mikroklistier angewendet. Mit einer Pipette wird eine Flüssigkeit, die den Kot aufweicht und die Darmbewegungen anregt, in den Enddarm eingebracht.

Hat der trockene Kot bereits Teile des vorderen Dickdarms und des Dünndarms ausgefüllt und verschlossen, muss die Katze in Narkose gelegt werden. Mit einem Schlauch wird warmes Wasser in den Darm eingebracht und die Verstopfung beseitigt. Eventuell muss Kot aus dem Enddarm mit der Hand ausgeräumt werden.

Bei sehr schweren Fällen wird der Bauch geöffnet und der Kot aus den vorderen Darmteilen bei einer Darmoperation entfernt. Fremdkörper oder Darmverschlingungen müssen ebenfalls mit einer Operation beseitigt werden.

Um den Kot weich zu halten, können Abführmittel eingegeben werden. Diese dürfen nicht über einen langen Zeitraum angewendet werden, da sie eine Reizung und Entzündung der Darmschleimhaut verursachen.

Auch Malzpasten oder Catlax Paste können die Passage des Nahrungsbreis durch den Darm erleichtern. Durch Medikamente wird die Bewegung des Darmes angeregt.

Liegt bereits ein hochgradiges Megakolon vor, muss dieses eventuell operativ entfernt werden.

Abführmittel für Katzen

Alle im Weiteren aufgeführten Hausmittel können als „Abführmittel“ verwendet werden. Sie dienen dazu den Kot weicher zu machen und manchmal reicht das schon aus.

Bitte keine Daueranwendung! Abführmittel, die über einen längeren Zeitraum angewendet werden, verursachen eine Reizung und Entzündung der Darmschleimhaut. Außerdem soll die Katze nicht von den Gegenmitteln der Verstopfung wiederum Durchfall bekommen. Deshalb sollte eine Darmkur, bzw. ein Darmaufbau auch 3-8 Wochen nicht überschreiten.

Welche Hausmittel können bei der Behandlung einer Verstopfung helfen?

  • Flüssigkeit bringt Schwung in die Darmbewegung. Stellen Sie immer genügend frisches Wasser zur Verfügung. Trinkt die Katze nicht genug, können zwei bis drei Esslöffel Wasser in das Futter gerührt werden.
  • Einige Tropfen Olivenöl oder 1/2 Teelöffel Butter im Futter lassen den Nahrungsbrei schneller durch den Darm gleiten.
  • Flohsamenschalen enthalten viele Ballaststoffe und regen die Darmmotorik an. Lassen Sie 1/2 Teelöffel der Flohsamen 30 Minuten in Wasser quellen und mischen Sie die entstandene gallertige Masse unter das Futter.
  • Ist der Darm noch nicht vollständig verstopft, kann die Darmmotorik durch gekochten, pürierten Kürbis angeregt werden. Sie können sich dabei an der Dosierung für eine Darmsanierung orientieren.
  • Die meisten Katzen vertragen keinen Milchzucker. Milch oder Joghurt verursacht eine schnellere Darmpassage und regt die Darmbewegung an. Der Milchzucker zieht Wasser an und macht den Kot weicher. 1/2 Teelöffel einmal pro Tag weicht den Kot auf, verursacht aber noch keinen Durchfall.

Welches Futter ist für Katzen, die zu Verstopfung neigen, geeignet?

Katzen gleichen ihren Wasserhaushalt durch Flüssigkeitsentzug aus der Nahrung aus. Nassfutter ist somit besser geeignet als Trockenfutter, da der Wassergehalt höher ist.

Außerdem ist in fast allen Trockenfuttermitteln Getreide enthalten. Die Kohlenhydrate und Zucker können schlecht aufgespalten und verwertet werden. Bewegt sich die Katze nicht ausreichend, entsteht auch noch Übergewicht. Beides beeinträchtigt die Darmbewegung. Es lohnt sich also auch, nach Trockenfuttermitteln ohne Getreide zu suchen.

Im Futter sollten auch viele Pflanzenteile (Ballaststoffe) enthalten sein, um die Peristaltik zu fördern.

Ein gesundes, natürliches Futter enthält alle Nährstoffe, die die Katze benötigt. Bei einer Katze handelt es sich um einen Fleischfresser, Kohlenhydrate und pflanzliches Eiweiß kann sie nicht so gut aufspalten.

Jedoch müssen Sie sich natürlich nach Vorlieben der Katze richten. Das beste Futter nützt nichts, wenn das Schleckermäulchen es verweigert.

Kann durch die Verstopfung eine Dehydration entstehen?

Da die Katze bei einer länger anhaltenden Verstopfung die Aufnahme von Wasser verweigert, gerät der Flüssigkeitshaushalt aus dem Gleichgewicht. Somit ja, eine Dehydration kann durch die Verstopfung entstehen.

Das Tier verliert zusätzlich durch Erbrechen Flüssigkeit und trocknet aus. Im Nackenbereich bleibt die Hautfalte nach dem Hochheben bestehen und verstreicht nicht mehr. Die Augen sind tief in den Höhlen eingefallen.

Wie kann die Katze zum Trinken animiert werden?

Die Wasserschüssel sollte nicht direkt neben der Futterschüssel aufgestellt werden. Ein Spritzer Zitronensaft macht das Wasser für die Katze attraktiver.

Manche Katzen bevorzugen fließendes Wasser. Ein Trinkbrunnen weckt die Neugier und regt zum Trinken an.

Wann muss die Katze zum Tierarzt?

Treten die Verstopfungen immer wieder auf und ist der Kotabsatz schmerzhaft, sollte die Ursache durch einen Tierarzt abgeklärt werden.

Notfall Darmverschluss

Liegt durch die Verstopfung ein lebensbedrohlicher Darmverschluss vor, muss immer sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Erfolgt nicht sofort eine Behandlung sterben Teile der Darmwand ab.

Vorbereitung auf den Tierarzt

Informieren Sie den Tierarzt telefonisch von dem Notfall. Setzten Sie die Katze in den Transportkorb und fahren Sie in die Ordination. Falls Kot vorhanden ist, nehmen sie eine Probe davon zum Tierarzt mit.

Tierärztin Dr. Andrea gibt von Asthma bis Wurmkur Auskunft zu Katzenkrankheiten, sowie Therapien, gerade auch für alte Katzen. Obendrein deckt sie mit ihrem Hang zu alternativen Heilmethoden ein breites Behandlungsspektrum ab, von den klassisch-klinischen Methoden über TCM, Homöopathie bis zu Bachblüten.

Vorbeugung von Verstopfung

Füttern Sie Ihrer Katze mehr Nassfutter als Trockenfutter. Verwenden Sie Futtersorten mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen.

Bieten Sie an mehreren Stellen Trinkmöglichkeiten an – räumlich getrennt von Futternapf und Toilette.

Regelmäßige Gaben von Malzpaste verhindern ein Zusammenballen der Haare und den Verschluss des Darms durch einen Haarball.

Sorgen Sie für ausreichend Bewegung und Beschäftigung. Auch ein Freigang fördert die Darmbewegung.

Eine Massage kann helfen, den Darm Ihrer Katze zu stimulieren.

Reinigen Sie die Katzentoilette regelmäßig. Als Faustregel gilt, immer mindestens ein Katzenklo mehr bereitzuhalten, als Katzen im Haushalt leben. Stellen Sie diese an einen ruhigen Ort.

Gehört Ihre Katze bereits zu den Senioren, sollten Sie Alterskrankheiten vom Tierarzt abklären lassen. Beispielsweise kann eine Verstopfung auch bei Funktionsstörungen der Leber auftreten.

Petra bringt die jahrzehntelange Erfahrung einer Katzenmama mit, die fast immer mehrere Stubentiger als Gesellschafter hatte und hat. Mit einem zwinkernden Auge ist sie auch immer für einen guten Spruch zu haben.

Einen Kommentar schreiben

Die Angabe des Namens ist optional.
Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung, Verarbeitung und Veröffentlichung der angegebenen Daten durch diese Website einverstanden. Mehr Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.