Katzen Ernährungs-Basics: Katze richtig füttern

Wer seine Katze gesund und artgerecht füttern will, sollte das nötige Grundwissen rund um die Ernährung seines Felltigers haben. Deshalb wollen wir hier auf die wichtigsten Aspekte einer gesunden Ernährung – vom Futterplatz bis zur Futterauswahl – eingehen. Zudem halten sich einige Irrtümer und Fehlverhalten bei Katzenhaltern recht hartnäckig, vor denen wir hier warnen wollen.

Natürliche Ernährung: Was fressen Katzen?

Die ideale Ernährung für Katzen zeigt uns die Natur selbst, d. h. die ideale Mahlzeit ist und bleibt die fangfrische Maus. Eine Maus enthält im Durchschnitt ca. 62 % Wasser, 19 % Eiweiße, 11 % Fette, 4 % Mineralstoffe und 4 % pflanzliche Stoffe als Magen-Darm-Inhalt.

Eine Katze mit 3 Kilo Körpergewicht müsste ungefähr 9 Mäuse (mit je 20g) pro Tag verspeisen, um ihren Energie- und Nährstoffbedarf vollständig zu decken. Damit sollte die Maus zum Vorbild für die Menge und Art des richtigen Futters für unsere Katzen sein.

Außerdem sorgt die Maus auch für die natürliche Zahnpflege bei Katzen, denn sie reiben sich beim Kauen des Fells und der Knochen den Zahnstein ab. Einziger Nachteil ist der gelegentliche Wurm- und Parasitenbefall, den man jedoch mit einer regelmäßigen Wurmkur / Antiflohmitteln relativ einfach im Griff behalten kann.

Während Freigänger sich diese Mahlzeit selbst beschaffen können, sind reine Wohnungskatzen dem ausgeliefert, was wir ihnen vorsetzen. Wer ausreichend Platz in der Gefriertruhe hat, kann für die Katze auch gefrorene Mäuse im Internet bestellen.

Futterplatz und Trinkplätze richtig wählen

Futterplatz: Katzen sind beim Essen und Trinken sehr sensibel und mögen es gar nicht ständig gestört zu werden. Plötzliche laute Geräusche können sie erschrecken bzw. Dauerlärm von der Waschmaschine unnötigen Stress verursachen. Wenn man Pech hat, kommt sie nicht mehr zur Fütterung oder lehnt sogar irgendwann bestimmte Futtersorten ab.

Gestalten Sie also ein ruhiges Futterplätzchen und achten Sie während der Futterzeit darauf die Katze nicht zu erschrecken oder unnötigen Lärm zu machen.

Auf dem Futterplatz sollten immer nur die Schälchen für Nass- und Trockenfutter stehen. Legen Sie am besten noch eine kleine Unterlage darunter, da beim Fressen immer wieder was daneben fällt.

Trinkplätze sollten in weitem Abstand von den Futternäpfen eingerichtet werden. Denn auch in der Natur sind die Wasserplätze im Revier weit verteilt, d. h. Katzen trinken nicht gerne am Futterplatz. Richten Sie 2 bis 4 Trinkplätze mit klarem Wasser verteilt in der Wohnung ein, sodass die Katze möglichst oft zum Trinken angeregt wird, was gut für ihre Nierengesundheit ist.

Manche Katzen bevorzugen fließendes Wasser. Ein Katzentrinkbrunnen macht neugierig und regt an mehr zu trinken.

Vermehrtes Trinken ist besonders wichtig, falls Ihre Katze Durchfall, Giardien oder Verstopfung hat oder sich mehrfach erbrochen hat. Dies ist mit einem großen Flüssigkeitsverlust verbunden. Die Katze trocknet dann aus und Nierenschäden können die Folge sein.

Feste Futterzeiten für die soziale Bindung

Eine gute emotionale Bindung zwischen dem Katzenhalter und seinem Haustiger sind für das gemeinsame Zusammenleben sehr wichtig. Da Katzen nicht nur feste Rituale, sondern auch frisches Essen lieben, kann man ein Futterritual sehr einfach ein- bzw. durchführen.

Mit dem Ritual sollten feste Zeiten eingehalten werden, damit sich die Katze in ihrem Rhythmus darauf einstellen kann. Jede Ausnahme bricht das Ritual. Zudem kann man noch Streicheleinheiten oder andere kleine Aufmerksamkeiten damit verbinden, denn eine gut gelaunte Katze isst lieber und mehr. Sobald das Ritual etabliert ist, freut sich die Katze bei jeder Wiederholung aufs Neue. Gerade Wohnungskatzen sind für jedes noch so kleine „soziale Event“ äußerst dankbar.

Sind wir Menschen etwa doch mehr für die Katze als Dosenöffner und Personal? 😉

Welchen Futterbedarf haben Katzen?

Bei der Frage nach der richtigen Futterauswahl gibt es vier wichtige Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten:

  • Alter – Kitten, Junior, Adult, Senior
  • Aktivität – Freigänger oder Wohnungskatze
  • Körpergewicht – Menge an Futter
  • Krankheit – Nierenschaden, Übergewicht, Zahnstein

Grundsätzlich ist aber immer zu empfehlen, dass die Futtersorte als „Alleinfutter“ gekennzeichnet ist. Denn dieses Label besagt, dass die Inhaltsstoffe für eine Vollernährung geeignet sind.

Alter: Futterbedarf nach Katzenalter

Wie beim Menschen haben auch unsere Felltiger – je nach Katzenalter – bei der Ernährung unterschiedliche Bedürfnisse. Daher sollte man beim Kauf von Katzenfutter nach drei Lebensphasen unterscheiden:

  • Kitten / Junior – 2 Monate bis 1 Jahr
  • Adult (Erwachsener) – 1 bis 7 Jahre
  • Senior – 7+ und 11 + Jahre

Kitten werden etwa einen Monat lang von ihren Müttern gesäugt, bevor sie anfangen spielerisch kleinere Mengen fester Katzennahrung zu sich zu nehmen. In dieser Zeit empfiehlt es sich auch der Mutter Juniornahrung zu geben, da diese besonders reich an leicht verdaulichem Eiweiß, wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist, die sie über die Muttermilch weitergibt.

Ab dem zweiten Monat lässt das Säugen nach und die Kätzchen können an ein Junior-Katzenfutter gewöhnt werden. In dieser Zeit findet auch die Futterprägung statt, d. h. es ist empfehlenswert unterschiedliche Geschmacksvarianten anzubieten, damit die Katze später auch unterschiedliche Geschmäcker akzeptiert.

Die Kätzchen essen gerne viele kleinere Portionen. Da ihre Mägen noch sehr empfindlich auf verdorbenes Futter reagieren, sollte man Futterreste alle paar Stunden entsorgen und frische Kleinmengen bereitstellen. Damit sie ausreichend Flüssigkeit – für eine gesunde Entwicklung der Nieren – zu sich nehmen, ist anfangs hauptsächlich Nassfutter zu empfehlen.

Adult: Ab etwa einem Jahr gelten die Katzen als „Erwachsen“ und können den vollen Speiseplan (Nass- und Trockenfutter) auskosten. Bis zum 7. Lebensjahr können die Katzen dann prinzipiell alle Katzenfuttersorten verspeisen, die als Alleinfutter geeignet sind.

Wer mit seiner Katze möglichst lange gesund leben will, sollte hierfür entweder sehr hochwertiges Katzenfutter kaufen oder die Ernährung mit „biologisch artgerechter Rohfütterung“ (Barf oder Barfen) ergänzen.

Senior: Etwa ab dem 8. Lebensjahr setzt auch bei Katzen zunehmend der Alterungsprozess ein, d. h. die Nierentätigkeit lässt nach, der Darm wird träger und die Zähne benötigen mehr Pflege. Da die Nieren möglichst viel Flüssigkeit brauchen, sollte der Anteil an Nassfutter steigen und immer genügend Wasser zum Trinken vorhanden sein. Seniorfutter ist auf diese Bedürfnisse zugeschnitten.

Futterauswahl nach Aktivität und Körpergewicht

In puncto Aktivität gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Freigängern und Wohnungskatzen. Freigänger bewegen sich wesentlich mehr (Aktionsradius Outdoor 1-2 Kilometer- spielen, jagen, klettern usw.) und haben daher einen höheren Energiebedarf und Kalorienverbrauch als Wohnungskatzen.

Freigänger, die zudem Mäuse (und andere Kleintiere) verspeisen, holen sich die optimale Nahrungsergänzung selbst. Outdoor-Katzen, die nichts aus der Natur verspeisen, sind wie Wohnungskatzen ganz vom Futterangebot zu Hause abhängig. Eine hochwertige Ernährung ist für Freigänger besonders wichtig, da sie draußen mehr Krankheitserregern ausgesetzt sind und sich häufiger als Wohnungskatzen verletzten.

Blue frisst gern zuhause, auch das, was er selbst mitgebracht hat.

Wohnungskatzen können zwar grundsätzlich dasselbe essen wie Freigänger, aber man sollte ihr Gewicht im Auge behalten. Ohne Partner und Abwechslung werden sie im Alter eher depressiv und essen dann aus purer Langeweile übermäßig viel und werden damit übergewichtig. Um der Katzenaktivität etwas nachzuhelfen, kann man mit Katzenspielzeug für mehr Spaß und Bewegung sorgen.

Empfehlungen für die Futtermenge findet man – für In- und Outdoor-Katzen – häufig direkt auf den Verpackungen der Hersteller. Bleiben Sie konsequent, d. h. ist die Tagesration aufgefuttert, bleibt der Napf bis zum nächsten Tag leer!

Spezialfall: Katzenfutter bei Krankheit oder Trächtigkeit

Krankheiten oder Trächtigkeit sind individuelle Spezialfälle, die man nicht allgemein abhandeln kann. Hier verlangt es besondere Aufmerksamkeit bei der Auswahl der Futtermittel, bei der unbedingt ein Tierarzt zurate gezogen werden sollte.

Falls die Katze das neue Futter nicht annimmt, kann man auch Tipps zur Umstellung mit dem Arzt besprechen. Manchmal hilft es das alte mit dem neuen Futter zu mischen, um die Katze so schrittweise umzugewöhnen.

Katzengras für Wohnungskatzen zur Magenreinigung

Im Magen von Katzen sammeln sich über die Fellpflege mit der Zeit viele Haare an, die erbrochen werden müssen, um den Magen und Darm wieder freizumachen. Katzen fressen hierzu in der Natur Gras, das ihnen beim Reinigen hilft und die Verdauung fördert.

Wohnungskatzen brauchen als Alternative sogenanntes Katzengras, damit sie nicht andere Zimmerpflanzen (die für sie auch giftig sein können) anknabbern. Sie haben die Möglichkeit Katzengras selber zu ziehen oder fertiges Katzengras im Blumentopf zu kaufen.

Katzensnacks gezielt verfüttern

Katzensnacks haben oft keine „Alleinfutterqualität“ und sollten nur in kleinen Mengen und gezielt an die Katze verfüttert werden. Ein sinnvoller Einsatz ist die Katze für ein bestimmtes Verhalten zu belohnen, um es ihr anzugewöhnen. So kann man scheue Katzen z. B. an den näheren Kontakt mit dem Menschen gewöhnen.

Wer auf gute Qualität setzt, kann Katzensnacks auch selber machen. Hierzu ist es wichtig nur artgerechte Rezepte und Zutaten zu verwenden.

Irrtümer: Falsches Katzenfutter vermeiden

Leider halten sich manche Irrtümer und schlechte Gewohnheiten recht hartnäckig. Hier einige Beispiele, die sie unbedingt vermeiden sollten:

1. Kuhmilch für Katzen: Kuhmilch enthält Laktose, die Katzenmägen nicht vertragen – sie bekommen davon Durchfall. Es gibt aber laktosefreie Katzenmilch, die unbedenklich ist.

2. Essensreste (von Menschen) verfüttern: Salz ist eine der häufigsten Zusätze in menschlicher Nahrung. Leider ist es Gift für Katzennieren und kann bei längerfristigem Konsum schwere Nierenschäden verursachen.

3. Hundefutter für Katzen: Manche kaufen Hundefutter für ihre Katze, weil es günstiger ist. Aber Hundefutter enthält viele Inhaltsstoffe, die für Katzen völlig ungeeignet sind bzw. ihr sogar schaden können.

4. Vegetarische oder vegane Ernährung ist für Katzen ungeeignet. Katzen sind von Natur aus Fleischfresser und ihr Magen-Darm-Trakt ist auf die Verdauung von Fleisch spezialisiert. Wenn Sie nicht gerade ein Nahrungsexperte sind, besteht die akute Gefahr der Mangelernährung des Tieres, da viele lebenswichtige Stoffe (wie Taurin) nur in tierischen Produkten vorhanden sind.

5. Futterentzug als Diät für dicke Katzen kann lebensgefährlich sein. Sprechen Sie Diätpläne immer vorab mit dem Tierarzt ab!

6. Katzen brauchen Abwechslung im Fressnapf: Die natürliche Nahrung von Katzen – also Mäuse, Vögel und Insekten – sind geschmacklich eintönig, was den Katzen aber wenig ausmacht. Selbst Hauskatzen spezialisieren sich auf wenige Futtermarken, die sie dann aber anstandslos dauerhaft fressen.

7. Nahrungsergänzungsmittel und zusätzliche Vitamine sind gesund: Aber nur dann, wenn sie gezielt – d. h. nach Absprache mit dem Tierarzt – zum Einsatz kommen, denn eine Überdosierung von bestimmten Stoffen kann gefährlich sein.

Quellenangaben:

1. Kleintierpraxis Ralph Rückert – Und was ist mit Katzen? Wie ernährt man die richtig? – URL: https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18223

2. Tierschutzverein Katzenzuhause e. V. – URL: https://katzenzuhause.de/pdf/lebensphasen.pdf

3. Tierarzt Dr. Hölter – Die häufigsten Irrtümer bei der Katzenfütterung – URL: https://www.drhoelter.de/tierarzt/ernaehrungsinfos/fressverhalten.html

Tony ist Schirmherr sowie Initiator der Webseite. Er ist quasi seit Geburt Katzenliebhaber. Er legt gerne selber Hand an, wagt sich auch an scheue Katzen und schlichtet Streits.

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