Katze faucht und knurrt (mich an)

Hilfe – meine Katze faucht mich an!
Fauchen, zischen, knurren Katzen, kann dies verschiedenste Gründe haben. Zeit für einen Blick auf die geheimnisvolle Katzensprache, und darauf, wie die beste Antwort aussehen sollte.

Warum knurren oder fauchen Katzen?

Zumeist wird das Fauchen bei Katzen als Ausdruck von Wut oder Angst interpretiert. Dies ist generell richtig, aber eben nicht immer. Katzen äußern mit diesen Lauten auch Schmerz, bestehen auf territoriale Ansprüche, warnen – und manchmal sind sie schlicht exzellente Schauspieler.

Fremdeln und Aggressionen bei Katzen

Wie Katzeneltern wissen, machen Stubentiger alle möglichen Geräusche.
Darunter ist Knurren ein warnendes Geräusch. Es impliziert allgemein Unzufriedenheit, ausgelöst durch Ärger, Wut, Aggression oder Angst. Knurren kann durch eine Vielzahl von Situationen ausgelöst werden. Einige Katzen können fress- oder spielzeugaggressiv sein und knurren, um ihren Besitz zu verteidigen. Wenn eine Katze durch physischen Kontakt genervt ist, kann es ebenso zum Knurren kommen.

Überdies kann alles Fremde diese Reaktion auslösen. Das beginnt mit dem Besuch, der sich der Katze nähern will, kann aber auch Herrchen und Frauchen betreffen. Beispielsweise dann, wenn die Zieheltern länger abwesend waren, vielleicht im Urlaub oder auf einer Geschäftsreise. Aber auch dann, wenn sie mit anderen, aber intensiven Gerüchen zurückkehren.

So wurde eine Katzenmama immer donnerstags am Abend von ihren beiden Persern angeknurrt. Immer nach ihrem wöchentlichen Termin im DaySpa mit Massage und anschließender Beauty-Anwendung. Dies kann Ihnen ebenso widerfahren, kommen Sie aus dem Krankenhaus oder vom Zahnarzt zurück. Übrigens nicht nur Ihnen. Halten Sie zwei Katzen und waren mit einer davon beim Tierarzt, kann es sein, dass diese nach ihrer Rückkehr zur Begrüßung angefaucht wird – dank der fremden Gerüche.

Aromen sind für Katzen ungemein wichtig. Sie dienen der Orientierung, der Markierung des Territoriums und des Besitzes, sind Sexualbotenstoffe, führen zur Beute und Warnen vor Gefahren. Wie bedeutend Gerüche für Katzen sind, zeigt auch darin, dass sie ein zweites Riechorgan besitzen. Das Jacobson-Organ oder Jakobsches Organ genannt, befindet sich im vorderen Gaumenbereich hinter den Vorderzähnen und ist direkt mit den Nasenhöhlen und dem dazugehörigen Nervensystem verbunden.

Bewegung und Verhalten kann Knurren auslösen!

Samtpfoten sind überaus sensible Tiere, die quasi mit einem sechsten Sinn ausgestattet sind. Sie nehmen jede Veränderung in ihrer Umgebung ebenso wahr, wie ein plötzlich anderes Verhalten ihrer Katzeneltern.

Deshalb ist es durchaus möglich, dass die Schmusekatze plötzlich fauchend und knurrend auf Herrchen und Frauchen reagiert, weil Papa oder Mama eine Droge zu sich genommen hat. Das kann das vom Arzt verschriebene Medikament sein, dessen Nebenwirkungen einen veränderten Bewegungsablauf auslösen. Aber auch das eine Glas Wein zu viel kann Mieze zum Fauchen bringen, denn die sensitiven Stubentiger reagieren generell reservierter, ist Mensch angetrunken.

Knurren Katzen aus Schmerz?

Ja – Katzenknurren ist manchmal eine Reaktion auf Schmerzen. Schmerzen aufgrund von körperlichen Beschwerden, einschließlich Harnwegsinfekten, Zahnerkrankungen, Traumata, Arthritis sowie Stoffwechselerkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion, können ein Knurren der Katze auslösen.

Anzeichen für ein krankheitsbedingtes Knurren sind, wenn:

  • eine zuvor friedliche Mieze plötzlich und grundlos permanent oder immer wiederkehrend knurrt.
  • sich die Katze knurrend dagegen wehrt gestreichelt oder auf den Arm genommen zu werden.
  • sich der Stubentiger zurückzieht, versteckt und an seinem Schutzplatz knurrt.

Treten derartige Verhaltensweisen auf, ist es dringend angeraten einen Tierarzt zu konsultieren.

Veränderungen im Umfeld

Knurren Katzen aus heiterem Himmel und scheinbar grundlos, sollten Sie zuerst darüber nachdenken, was verändert wurde. Woran muss die Katze neue eingewöhnt werden? Die auslösenden Ursachen können in der Tat vielfältig sein und erfordern deshalb gelegentlich detektivische Kleinarbeit.

So fauchen und knurren Katzen, weil ihnen die neue Wandfarbe nach der Wohnungsrenovierung nicht zusagt oder die neuen Kissenbezüge auf dem Lieblingssofa haben das falsche Design. Auch die Plüschhausschuhe der Tochter in Gestalt eines Hasen mit langen Ohren können zu diesem Aggressionsverhalten führen. Genau wie der neue Mitbewohner im Haus, der Mensch oder Tier sein kann.

Alte Katze knurrt und faucht

Nicht nur Menschen, sondern auch Katzen können unter degenerativen Erkrankungen leiden. Aufgrund der modernen tierärztlichen Betreuung und deutlich verbesserter Futtermittel leben die Stubentiger weit länger, als von der Natur eigentlich vorgesehen.

Ähnlich wie beim Menschen, dessen Körper eigentlich so konstruiert ist, dass eine Lebenserwartung von rund 45 Jahren erreicht werden kann. Wir leben heute statistisch gesehen aber nahezu doppelt so lang. Ähnlich ist dies bei Katzen, die in der Natur selten älter als 5 Jahre werden. Als Hauskatze in menschlicher Obhut ist ein Höchstalter von 20 Jahre nicht selten.

Allerdings können mit der Zeit altersbedingte Erkrankungen auftreten. Dazu gehört insbesondere Demenz, aber auch Tumore, vor allem im Gehirn. Beide Erkrankungen beeinflussen die Psyche der Katze und führen zu einem oftmals drastisch veränderten Persönlichkeitsbild.

Spielknurren

Knurren und Fauchen kann auch ein spielerischer Akt sein, vor allem bei jungen Katzen. Duckt sich die Mieze, schlägt mit einer Tatze nach Ihnen, faucht und knurrt, springt dann aber weg, ist dies in der Regel reine Spielerei. Manche Stubentiger mögen dieses Spiel so gerne, dass sie es nie verlernen. Gemeinhin ist dieses Spielknurren und -fauchen daran zu erkennen, dass die Ohren hoch aufgerichtet und die Augen weit geöffnet sind.

Meine Großmutter hätte bei obigem Bild den Menschenspruch zum Katzenspruch gemacht: „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich!“. Solche kurzen Auseinandersetzungen, bzw. solches Grenzen setzen, sollte auch unter Katzen nicht allzu ernst genommen werden, weil auch sie sich letztlich wieder „zusammenraufen“.

Wer zwei oder mehrere Katzen hält weiß auch, dass sich selbst die besten Freunde gelegentliche Kämpfe liefern. Auch beim Eingewöhnen einer neuen Katze können territoriale Ansprüche geltend gemacht werden. Wenn es sich um normale Streitereien oder Rivalitäten handelt, kehrt nach dem Gefetze wieder Ruhe und Frieden ein. Kehrt keine Ruhe mehr ein, wird ständig gefaucht, kann es sich auch zum Katzenmobbing kommen.

Verhaltensstörungen

Vor allem bei aufgenommenen Straßenkatzen oder solchen ohne Geschichte aus dem Tierheim kann der neue Besitzer nie sicher sein, was die Katze bereits erlebt oder durchgemacht hat. Nicht selten schleppen diese Samtpfoten traumatische Erlebnisse mit sich herum, die erst Wochen oder Monate später der Auslöser für ein Aggressionsverhalten sein können.

Wie sehen aggressive Katzen aus?

Eine in der Tat aggressive Katze ist relativ leicht am Schlangenkopf zu erkennen. Dabei imitiert der Stubentiger instinktiv das Aussehen eines seiner größten Feinde in der Natur – nämlich eine Schlange.
Die Ohren werden dank der 62 Muskeln ganz flach gelegt und die Kopfhaut wird gestrafft, sodass der Kopf wesentlich flacher und länger aussieht. Zudem zischt, knurrt und faucht die Katze, wobei auch gespuckt wird. Obendrein sind die Augen zusammengekniffen und die Pupillen verkleinert. Bei genauem Hinsehen hat ein so verstellter Katzenkopf große Ähnlichkeit mit dem einer Schlange.

Tipps zum Umgang mit fauchenden Katzen

Sind die Ohren hoch aufgerichtet, wenn Mieze faucht und knurrt, ist dies zumeist die Aufforderung zum spielerischen Kampf. Ein Kräftemessen, bei dem schon mal ein paar kleine Kratzer auf dem Handrücken entstehen können – aber es ist keine bedrohliche Situation. Gehen Sie auf die Aufforderung ein und toben Sie mit Ihrer Samtpfote.

Knurrt Mieze beständig oder immer wiederkehrend, kann eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken. Auch dann, wen der Stubentiger beim Streicheln knurrt oder dann, wenn Sie die Katze auf den Arm nehmen wollen, kann Schmerz der Auslöser für das Knurren sein. Lassen Sie dies bei einem Tierarztbesuch abklären.

Ist dies nicht der Grund, suchen Sie nach Veränderungen im Haushalt. Diese Ermittlungsarbeit kann manchmal Wochen dauern, bis die Ursache gefunden ist. Hilfreich ist, die Katze genau zu beobachten und zu notieren, wann und wo sie knurrt. So lässt sich ein eventuell vorhandenes Schema einfacher ablesen. Vergessen Sie dabei nicht sich selbst. Manchmal ist es ein Kleidungsstück, ein Parfum oder eben ein Glas Alkohol zu viel, was der Auslöser des Knurrens ist.

Reagiert die Katze mit dem Schlangenkopf, kann bei älteren Stubentigern Demenz dafür verantwortlich sein. Aber auch ein übertriebenes Territorialverhalten, Verhaltensstörungen oder eine Angstpsychose können auslösende Fakten sein. Dann sollten Sie generell die Katze in Ruhe lassen.

Versuchen Sie nicht zu helfen, die Katze auf den Arm zu nehmen oder beginnen gar, mit ihr zu schimpfen. Dies kann genau das Gegenteil auslösen, sodass sich das Verhalten manifestiert.

Sprechen Sie in einem bewusst ruhigen und freundlichen Ton mit der Katze, aber ohne diese zu bedrängen oder in die Enge zu treiben. Benutzen Sie dabei der Katze bekannte positive Worte, beispielsweise Lecker, Spielen, Kuscheln usw.

Hilft dies alles nicht, ist ein auf Katzen spezialisierter Tiertrainer eine gute Möglichkeit, das Verhalten der aggressiven Katze auf Dauer zum Positiven zu beeinflussen.

Sonderfall Warnfauchen!

Abschließend soll der Vollständigkeit halber noch eine besondere Fähigkeit von Katzen erwähnt sein, bei der die Miezen oftmals auch fauchen, knurren oder zischen.
Springt der Stubentiger zudem wie verrückt im Raum herum, ist offensichtlich sehr erregt, stellt Schwanz und manchmal auch die Rückenbehaarung auf, dann sollten Sie dies als ernstzunehmende Warnung auffassen. Nicht vor der Katze – sondern vor einem Erdbeben. Wissenschaftler haben festgestellt, dass die überaus sensitiven Samtpfoten ein drohendes Erdbeben bis zu 15 Minuten im Voraus wahrnehmen können und dann so wie beschrieben reagieren.

Dirk ist der Mann mit 7 Berufen; darunter auch Heilpraktiker, Psychotherapeut und Weltenbummler. Abenteurer in jungen Jahren, ebenso Tierbändiger (auch Hunde und Katzen), Reisejournalist und Buchautor. Der Vater lebt mit Hühnern, Truthähnen sowie Ananas und Bananen im Garten, wo sich auch ständig mindestens drei Katzen tummeln.

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