Katzenalter: Wie alt werden Katzen?

Katzen können im Vergleich mit anderen Haustieren sehr alt werden. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung hängt besonders von den Lebensumständen ab. Streunerkatzen und Freigänger erreichen leider oft nur ein Alter von drei bis fünf Jahren. Vor allem Jungkatzen sind durch den Straßenverkehr stark gefährdet. Eine Katze in Wohnungshaltung kann durchschnittlich 20 Jahre alt werden.

Was bedeutet Altern bei Katzen?

Leben bedeutet immer auch Altern. Der Prozess setzt bereits bei der Geburt ein. Wie lange eine Zelle lebt, wird durch die Gene festgelegt. Die Erbsubstanz DNA in den Mitochondrien verändert sich. Alte Zellen teilen sich langsamer und seltener. Bei jeder Teilung verkürzen sich die Telomere, die die Erbsubstanz bewegen. Sind die Telomere aufgebraucht, ist die Zelle nicht mehr in der Lage, sich zu teilen. Zusätzlich sammeln sich immer mehr freie Radikale und Schadstoffe in der Zelle an. Ist das genetisch vorbestimmte Alter erreicht, stirbt die Zelle ab (Apoptose)und macht Platz für neue Zellen. Sinkt die Anzahl der Zellen in den Organen ab, kann die Organfunktion nicht mehr aufrechterhalten werden. 

Durch eine Schädigung der Zellen durch freie Radikale (Sonnenstrahlung, chemische Substanzen, Entzündungen) und minderwertiges Futter mit einem geringen Gehalt an Oxidantien wird der Alterungsprozess beschleunigt.

Wie altern Katzen?

Bis zu einem Alter von sieben Jahren wirkt eine Katze jung. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die ersten Alterungsprozesse im Bereich der Zellen. Mit zwölf Jahren werden die ersten äußeren Symptome sichtbar. Organfunktionen, Herz und Immunsystem lassen nach.

Wie alt werden Katzen?

Katzen können ein erstaunlich hohes Alter erreichen, wobei ihre Lebenserwartung stark von Faktoren wie Genetik, Pflege, Ernährung und ihrem Lebensumfeld abhängt. Im Durchschnitt leben Hauskatzen etwa 12 bis 15 Jahre, jedoch ist es nicht ungewöhnlich, dass gut gepflegte Katzen 20 Jahre oder sogar älter werden. Einige Katzenrassen, wie die Siamkatze oder die Russisch Blau, sind bekannt für ihre Langlebigkeit und können oft ein Alter von über 15 Jahren erreichen.

Es gibt auch bemerkenswerte Ausnahmen, bei denen Katzen deutlich älter geworden sind. Der aktuelle Guinness-Weltrekord für die älteste Katze wird von einer Katze namens Creme Puff gehalten, die unglaubliche 38 Jahre und 3 Tage lebte.

Solche Fälle sind allerdings sehr selten und hängen von einer Kombination aus genetischen Faktoren, exzellenter Pflege und oft auch einem Quäntchen Glück ab. Wichtig ist, dass Katzenbesitzer ihre Tiere mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger tierärztlicher Versorgung und viel Liebe und Aufmerksamkeit unterstützen, um ihnen ein langes, gesundes Leben zu ermöglichen.

Unsere Umrechnungstabelle von Katzenjahren in Menschenjahre bietet eine detaillierte Umrechnung, wobei jedes zusätzliche Katzenjahr etwa vier Menschenjahren entspricht.. Diese Umrechnung hilft Katzenbesitzern, die Entwicklungsstadien ihrer Haustiere besser zu verstehen

Welche Voraussetzungen sind notwendig, damit eine Katze ein hohes Alter erreicht?

Die Grundvoraussetzung ist ein sicheres Umfeld. Wohnungskatzen sind zwar vor dem Autoverkehr geschützt, aber auch in einer Wohnung lauern Gefahren. Kippfenster, frei liegende Kabel, giftige Pflanzen oder Nahrungsmittel stellen erhebliche Gefahrenquellen dar. Zusätzlich zu einer katzensicheren Wohnung benötigt der Stubentiger tiergerechtes Futter, Pflege und medizinische Versorgung

Katzen sind unglaublich zäh und anpassungsfähig und zeigen einen Willen zum Überleben, der beachtenswert ist. Rührt daher die Redewendung, dass Katzen 7 Leben haben – oder waren es 9?

Dennoch: Da sich in der Wohnung gehaltene Katzen nicht so häufig bewegen, tritt Übergewicht auf. Das erhöhte Körpergewicht führt dann zu einer Verfettung der Organe und Gefäße und die Lebenserwartung kann um einige Jahre sinken. 

Die Einzelhaltung von Katzen verursacht geistige Trägheit. Der Halter kann den sozialen Kontakt zu einem Artgenossen nicht wirklich ersetzen. Die Katze döst dann meist den ganzen Tag. Umso wichtiger ist es, ihr Intelligenzspielzeug und Abwechslung zu bieten. Spiele mit Futterbällen, versteckten Leckerbissen und Katzenangeln halten die Katze geistig fit. Ein großer Kratzbaum mit Klettermöglichkeiten und zahlreichen Verstecken bietet ebenfalls Spaß. 

Welche Anzeichen treten auf, wenn eine Katze älter wird?

Geschmacks-, Gehörs- und Geruchssinn sind vermindert. Durch zusätzlich auftretende Zahnprobleme frisst die Katze weniger. Die Fähigkeit, Eiweiß und Fett aus der Nahrung zu verarbeiten, nimmt stark ab. Es werden zu wenig Nährstoffe aufgenommen, die Katze magert ab. Das Fell wirkt struppig, da die Talgdrüsen nicht mehr genügend Hautfett produzieren. Durch schmerzende und in der Beweglichkeit eingeschränkte Gelenke kann sich die Katze nicht mehr so sorgfältig putzen.

Entzündungen der Haut treten häufiger auf. 
Durch Probleme mit den Nieren und der Blase wird die Katze unsauber und setzt unkontrolliert Harn außerhalb der Katzentoilette ab. 

Mit zunehmendem Alter nimmt das Schlafbedürfnis zu, der Schlaf ist aber weniger tief. 
Veränderungen im Gehirn bewirken erste Verhaltensstörungen, die bis zu einer kognitiven Demenz reichen können. Das Immunsystem ist bei alten Tieren nicht mehr so belastbar. Sie sind anfälliger für Infektionskrankheiten. 

Wie verhalten sich Katzen im Alter?

Mit zunehmendem Alter lässt der Geruchssinn nach. Die im Futter gelösten Duftstoffe können kaum mehr wahrgenommen werden. Das Futter scheint weniger interessant. Die Speichelproduktion wird nicht genügend angeregt, die Verdauung einiger Nährstoffe ist erschwert. 

Da auch der Hörsinn nachlässt, kann eine alte Katze oft nicht mehr „Stereo“ hören. Die Quelle der Geräusche ist nicht mehr zu bestimmen. Die Katze erschrickt auch bei normalen Umgebungsgeräuschen.

Die Abbauprozesse im Gehirn bewirken, dass sich die Katze sturer verhält. Bereits erlernte Regeln werden missachtet.

Wie sollen alte Katzen ernährt werden?

Die Lebensvorgänge gehen in einen „Slow-Motion-Modus“ über. Die Nährstoffe können nicht mehr so schnell aus dem Futter herausgelöst werden. Zusätzlich benötigt eine Seniorkatze durch das geringere Bewegungsbedürfnis weniger Energie. Das Futter sollte weniger Energie, einen höheren Anteil an leicht verdaulichem Eiweiß und einen erhöhten Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen enthalten. 

Um den Magen-Darmtrakt nicht zu überlasten, ist es besser, mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt zu füttern. Als Leckerchen zwischendurch können laktosefreies Joghurt oder Hüttenkäse verwendet werden.

Wichtig ist ein regelmäßiger Kotabsatz, der mindestens alle zwei Tage erfolgen sollte. Ist der Kot zu hart, kann er mit Pasten (Malzpasten oder Catlax Paste), etwas Butter oder Frischkäse aufgeweicht werden. Bei zu weichem Kot sollten mehr Ballaststoffe gefüttert werden.

Damit die Nierenfunktion unterstützt wird, sollte die Seniorkatze genügend Wasser trinken. Verweigert sie das, können ein bis drei Esslöffel Wasser in das Futter gemischt werden.

Welche Vorsorgeuntersuchungen sind bei einer alten Katze notwendig?

Seniorkatzen sind anfälliger für Erkrankungen. Durch regelmäßige Untersuchungen bei einem Tierarzt können Krankheiten rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
Mindestens einmal pro Jahr sollte eine geriatrische Vorsorgeuntersuchung mit einer Blutuntersuchung und einem Herzultraschall durchgeführt werden.

Die notwendigen Impfungen richten sich nach den Lebensumständen der Katze. Das Impfprogramm sollte an das Aktivitätsmuster und das Alter des Tieres angepasst werden.

Eine alte Katze äußert Schmerzen meistens nicht durch Mauzen. Sie springt weniger und bewegt sich nur langsam. Mit einer durch den Tierarzt individuell angepassten Schmerzmitteltherapie wird die Lebensqualität wieder gesteigert.

Wie verläuft das Leben mit einer alten Katze?

Seniorkatzen haben andere Bedürfnisse als Jungtiere. Sie benötigen mehr Ruhe. Gut geeignet ist ein kuscheliger Schlafplatz an einem ruhigen, zugluftfreien Ort. Höher gelegene Liegeflächen sollten über Steighilfen, wie Stufen oder Leitern erreichbar sein. Alte Tiere schätzen gemeinsame Schmusestunden ebenso wie junge Katzen. Will sich die Katze aber zurückziehen, sollte das vom Halter respektiert werden. Wilde Jagdspiele können durch Intelligenzspiele ersetzt werden, für die sich die Katze nicht so schnell bewegen muss.

Mit zunehmendem Alter treten bei Katzen, ebenso wie beim Menschen, verschiedene Erkrankungen auf. Durch Arthrosen in den Zehengelenken können die Krallen nicht mehr vollständig in die Krallentaschen zurückgezogen werden. Die Krallen wachsen ständig weiter und werden von dem alten Tier nicht mehr abgenutzt. Damit sie nicht in die weiche Sohle einwachsen, müssen die Pfoten regelmäßig vom Halter kontrolliert und die Krallen gekürzt werden. 

Seniorkatzen lieben ihre Routine. Jede Veränderung in ihrem Umfeld erzeugt Stress und Unbehagen. Sind Umstellungen unvermeidbar, sollte die Katze mit pflanzlichen Präparaten, wie grünem Hafer oder pflanzlichen Beruhigungstropfen, vorbereitet werden.

Werden alte Katzen durch eine neue junge Katze wieder jung?

Wie eine alte Katze auf ein Jungtier reagiert, hängt stark von ihrem Charakter ab. Gut sozialisierte Katzen reagieren meistens positiv auf eine neu hinzukommende Katze. Der Altersunterschied sollte allerdings nicht zu groß sein. Eine 18-jährige Seniorkatze freut sich wahrscheinlich auf ihr ruhiges Leben und möchte nicht von einem quirligen Katzenwelpen dabei gestört werden. Im Idealfall übernimmt die alte Katze eine Erziehungsrolle. Die Abwechslung und der soziale Kontakt zu einem Artgenossen wirken sich fast immer positiv aus.

Wann ist es Zeit für den Abschied?

Ist die Herz- und Lungenfunktion der Seniorkatze stark beeinträchtigt, spielt sie nicht mehr und atmet schwer. Die Schleimhäute sind blau verfärbt. Versagen die Nieren, beginnt die Katze zu erbrechen. Können die Erkrankungen nicht mehr behandelt werden und beginnt die alte Katze zu leiden, sollte über eine Euthanasie nachgedacht werden.

Der Halter bemerkt, dass die Katze nicht mehr frisst und spielt. Die Krallen werden grau trüb. In diesem Fall ist eine Beratung durch einen Tierarzt erforderlich.

Der Umgang mit dem Tod fällt keinem leicht. Und leider sterben die wenigsten Katzen ruhig im Schlaf. Um weitere Schmerzen und Leiden zu vermeiden, wird die Katze in Narkose gelegt. Das Herz wird durch Medikamente zum Stillstand gebracht. Ist eine effektive Schmerztherapie möglich, kann auch eine Sterbebegleitung durch einen Tierheilpraktiker erfolgen. 

Tierärztin Dr. Andrea gibt von Asthma bis Wurmkur Auskunft zu Katzenkrankheiten, sowie Therapien, gerade auch für alte Katzen. Obendrein deckt sie mit ihrem Hang zu alternativen Heilmethoden ein breites Behandlungsspektrum ab, von den klassisch-klinischen Methoden über TCM, Homöopathie bis zu Bachblüten.

Petra bringt die jahrzehntelange Erfahrung einer Katzenmama mit, die fast immer mehrere Stubentiger als Gesellschafter hatte und hat. Mit einem zwinkernden Auge ist sie auch immer für einen guten Spruch zu haben.

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