Hund und Katze aneinander gewöhnen

„Wie Hund und Katze“? Wie sich Canidae und Felidae lieben lernen!

Die meisten neuen Lebenspartner kommen mit Gepäck, beschließen Menschen zukünftig zusammenzuleben. Ein paar persönliche Sachen sind dabei, vielleicht einige Möbel und manchmal auch ein Fell tragendes Kuscheltier, das im neuen Haushalt eingewöhnt werden will und dann auch noch auf das genaue Gegenstück trifft. Oder Sie übernehmen ein Haustier, obwohl Sie bereits eines haben, weil sich der Vorbesitzer nicht mehr darum kümmern kann. Damit sich beide nicht sprichwörtlich wie Hund & Katze verhalten, sind einige Vorbereitungen notwendig.

Lebensgemeinschaften von Mensch, Hund & Katze

Soll auf diese Weise eine Wohngemeinschaft mit Hund und Katze entstehen, ist es nicht so ganz einfach, beide zu einem sich liebenden Paar zu verschmelzen. Mit einer der Gründe dafür ist die grundlegend unterschiedliche nonverbale Kommunikation von Canidae sowie Felidae. Wedelt der Hund mit dem Schwanz, ist dies ein Ausdruck von Freude, steht er hoch aufgerichtet still, zeigt er höchste Wachsamkeit an oder einen bevorstehenden Angriff. Miezen sind diesbezüglich ganz anders geprägt. Bewegt sich der Schwanz der Samtpfoten, dann sind die Sinne bis zum Limit geschärft und Kätzchen ist höchst aufgeregt. Nur wenn der Pinsel still steht, drückt dies Gelassenheit und manchmal auch Freude aus. Schon deshalb verhalten sich Canidae und Felidae oftmals in der Tat wie Hund & Katze – zumindest auf Anhieb.

Nichts ist unmöglich!

Sie sollten keine übermäßig großen Hoffnungen in den Versuch legen, eine Katze mit einem Hund zu vermählen. Es gibt genügend Berichte, die mit der traurigen Trennung der beiden Haustiere enden. Oder damit, dass Herrchen und/oder Frauchen nach Nerven zermürbenden Wochen aufgeben haben, weil mit beiden zeitgleich ein Zusammenleben unmöglich war.

Verblüffendes Happy End mit Katze & Hund

Aber Sie können auch Erlebnisse nachlesen, die erstaunlich sind. Beispielsweise die von der pechschwarzen Katze Morle, die eines Tages den Haushalt mit dem gleichfarbigen sibirischen Wolf mit Namen Greif teilen musste. Drei Wochen dauerte der Kampf der sturen Charaktere. Es gab Zischen und Fauchen, Knurren und Heulen, bis dann eines Tages die 4-jährige Katze unauffindbar war. Herrchen befürchtete schon, der Wolf habe seinen Hunger gestillt.

Dem war nicht so, denn bei genauerem Hinsehen fand er die schwarze Samtpfote eingerollt schlafend, zwischen den ebenso schwarzen Vorderläufen des 120 kg-Wolfes.
Von diesem Tag an begleitete Kätzchen den Wolf sogar beim Spaziergang, zumindest ein Stück weit, denn die weiten Touren waren ihr zu anstrengend. Witzig dabei ist: Kam ein anderer Hund in Sicht, rannte sie nicht weg. Frech stellte sie sich unter den Bauch des Wolfes und lugte provozierend darunter hervor, mit der Gewissheit, ihr Bodyguard würde schon auf sie aufpassen.

Die beiden spielten sogar Fangen im Garten, wobei sich der riesige Wolf mit offensichtlicher Freude von dem nur drei Kilogramm schweren Kätzchen hetzen und auch fangen ließ. Das Happy End hatte aber dann doch ein trauriges Finale. Die Katze starb mit nur acht Jahren an Krebs. Der eigentlich kerngesunde Wolf folgte ihr vier Tage später.

Auch Katze und Vogel können Freunde werden

Eine der bemerkenswertesten Freundschaften schlossen ausgerechnet ein Kater und ein Vogel. Eigentlich auf dem Speiseplan stehend, hatte der clevere Papagei Kasimir seinen Mitbewohner El Gato wohl irgendwie davon überzeugt, ungenießbar zu sein.

Mal schlief der Kater auf dem Dach der Zimmervoliere, während der australische Gelbhaubenkakadu innen mit seinem Schwanz spielte. Manchmal hielt die Katze auch im Käfig ein Nickerchen. Aber nur so lange, bis der Kakadu spielen wollte. Der ließ Nüsse auf den vierbeinigen Kameraden fallen, um ihn zu wecken. Ritte auf dem Rücken des Katers wurden so normal, wie die Fellpflege, die der Papagei mit Hingabe am Kater durchführte, was dieser mit lauten aber behaglichem Schnurren quittierte. Besonders erstaunlich war, dass der gefiederte Freund sogar an den Fressnapf durfte, während Katze ihren Hunger stillte.

Streitende Tiere können Lebensgemeinschaften auf die Probe stellen

Damit es bei Lebensgemeinschaften nicht zur zerstörerischen Frage kommt, „Ich und meine Katze oder dein Hund?“, hier einige Tipps und Tricks, um die Wahrscheinlichkeit einer Freundschaft zwischen Katze und Hund erheblich zu erhöhen. Diese gelten ebenso, wenn Sie aus anderen Gründen ein neues Haustier in Ihre Wohnung aufnehmen, obwohl bereits ein Kater oder ein Hund Herrscher im Revier ist.

Grundsätze der Kommunikation mit Tieren

Es ist erstaunlich, mit welchen Ergebnissen Verhaltensforscher aufwarten können. Diese Erkenntnisse sollten Sie sich bei der Zusammenführung von Katze und Hund zunutze machen, denn sie können auf vielseitige Weise ein friedliches Zusammenleben aller Beteiligten erleichtern.

Es ist vollkommen normal, dass Herrchen oder Frauchen mit dem eigenen Haustier spricht. Genau bei dieser Kommunikation sind ein paar Dinge zu beachten. Bevor sich die Tiere erstmals begegnen, ist es wichtig der Katze oder dem Hund zu erklären was passieren wird. Allerdings auf eine besondere Weise.

Vermeiden Sie jede Art der Negierung!

Statt: „Nein, ich lasse dich nicht allein!“ oder „Nein, Mama wird dich doch nicht zurücklassen.“ sollten Sie mit positiven Formulierungen umgehen.

Besser ist: „Wir ziehen um, und die kommst mit in ein schönes neues Zuhause!“ oder „Freu dich, wir haben bald einen neuen Spielkameraden für dich und eine neue Wohnung!“

Vokabeln wie: „nicht“ oder „nein“ sind Haustieren aus anderen, wenig angenehmen Situationen bekannt, beispielsweise wenn der Hund am Tisch bettelt oder die Katze ihre Krallen am Wohnzimmerschrank schärfen will.

Deshalb: Überprüfen Sie Ihren Sprachgebrauch und streichen Sie alle Vokabeln, die Sie gegenüber dem Tier auf negative Weise benutzen!

Dafür gebrauchen Sie besser Worte, die der Hund oder die Katze mit Spaß verbinden, wie Spielen, Spaziergang, Freude, Liebe etc.

Tiere verstehen wesentlich mehr, von dem, was wir sagen, als gemeinhin angenommen wird. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass vor allem Katzen sowie Hunde bis zu 70 Worte sowie Redewendungen mit negativen oder positiven Erfahrungen verbinden können. Papageien sind diesbezüglich kaum schlagbar, denn die intelligentesten von ihnen verstehen bis zu 100 Redewendungen und können bis zu 150 Vokabeln recht präzise zuordnen.

Deshalb ist es wichtig, das Tier mit positiven Worten auf das vorzubereiten, was folgen wird. Ist das Zusammenführen von Katze und Hund mit einem Umzug verbunden, kommen die Vorbereitungen für den Transport hinzu.

Haustiere verstehen, was verpackte Kisten und Koffer bedeuten. Nichts ist herzzerreißender als diese großen, traurigen Augen, die zu Ihnen aufschauen, und um eine Erklärung betteln. Seien Sie also positiv. Sagen Sie: „Wir ziehen zusammen in ein neues, schönes Zuhause!“ Haustiere verstehen die Energie in der Sprache und können an der Tonlage deuten, was kommen wird. Deshalb ist eine grundlegend optimistische Haltung so wichtig.

Hund und Katze zusammenführen

Erfolgreich Katze und Hund aneinander gewöhnen. Das erste Treffen und darüber hinaus: Wenn es darum geht, Ihrem Haustier einen neuen vierbeinigen Spielgefährten vorzustellen, gibt es viele Möglichkeiten, das Eis zu brechen.

Wie Hund und Katze in der Regel reagieren

Wenn Hunde auf Katzen treffen, reagieren sie in der Regel auf eine der drei folgenden Arten: Spielen, Beute machen oder vorsichtiges Ausweichen. Einige Hunde, besonders junge, sehen eine Katze sofort und vorbehaltlos als neuen Spielgefährten. Obwohl dies die ideale Reaktion zu sein scheint, teilt die Katze möglicherweise nicht die Begeisterung des Hundes. Daher ist es wichtig, die Spielzeit zwischen den beiden zu überwachen und notfalls einzuschreiten.

Andere Hunde haben einen sehr starken „Beutezug“, der sie dazu veranlasst, eine Katze als etwas zu sehen, das sie jagen sollten. Ebenso können Katzen einen Hund als Raubtier betrachten und sofort defensiv reagieren oder todesmutig einen Angriff starten.

Schließlich könnte der Hund regelrechte Angst vor der Katze haben, insbesondere wenn dieser älter und Mieze jünger und selbstbewusster ist.

Die Tennisbälle

Kann das Zusammentreffen auf lange Sicht geplant werden, ist ein Spielzeugtausch eine gute Möglichkeit. Kaufen Sie für beide Tiere ein identisches Spielzeug. Flauschige Tennisbälle haben sich bewährt, denn durch die textile Oberfläche bleibt der Geruch der Tiere lange haften. Lassen Sie beide intensiv mit ihrem Tennisball spielen und dann tauschen Sie diese aus. Ihre Tiere werden sich zwar über den fremden Geruch am bekannten Ball wundern, diesen aber mit der positiven Erfahrung „Spielen“ in Verbindung bringen. So lässt sich eine Freundschaft und Vertrautheit zwischen Hund und Katze anbahnen, ohne dass sich beide jemals zuvor gesehen haben.

Separater Raum und Fluchtmöglichkeit

Ist der Tag der Zusammenführung gekommen, sollte für die Katze ein eigener Raum vorbereitet sein. Der Stubentiger sollte Zugang zu Futter und zur Katzentoilette haben. Außerdem sind hoch gelegene Bereiche wichtig, wo die Katze vor dem Hund Schutz finden kann. Das kann auch ein stabil stehender Kratzbaum mit Höhle sein. Dabei ist darauf zu achten, dass der Kletterbaum nicht vom Hund umgeworfen werden kann, was insbesondere bei größeren Vierbeinern im Eifer des Gefechts schnell passieren kann.

Angeleint ist besser

Zum ersten Treffen sollten der Hund und eventuell auch die Katze angeleint sein. Gerade dominante Kater neigen dazu, jeden Eindringling anzugreifen, selbst wenn dieser erheblich größer ist. Angeleint können Katze und Hund einander näher gebracht werden. Ist der Hund gut erzogen, was alles sehr erleichtert, erteilen Sie ihm den Befehl sich zu setzen, besser sich hinzulegen. Diese Geste verstehen auch Katzen, die dann weniger von einer Bedrohungslage ausgehen. Wurden zuvor die Tennisbälle ausgetauscht, vereinfacht dies die Situation, da beide bereits den Geruch des Gegenüber kennen.

Merken Sie sich bitte!

Generell ist es eine gute Ausgangsposition, hat sich die Katze mit einem Tatzenschlag auf die Nase des Hundes Respekt verschafft. Hat der Hund anfangs ein wenig Angst vor dem fauchenden Mitbewohner, kommt er nicht auf die Idee, seine Jagdkünste zu erproben. Deshalb sollten Sie nicht gleich eingreifen, kassiert der Hund eine schallende Ohrfeige von der Samtpfote.

Verbellen

Bellt der Hund quasi pausenlos, sobald er die Katze sieht, kann eine Decke oder ein Laken helfen. Das wird einfach über den Hund geworfen. Alternativ kann eine Handsprühflasche helfen, wie sie zum Besprühen von Blumen genutzt wird. Wasser und einige Tropfen Essig darin, lassen für gewöhnlich Hunde verstummen. Wichtig ist, später dem Hund viel Liebe und Streicheleinheiten zu gewähren, damit sich keine Eifersucht ausprägen kann.

Pheromone

Um aggressionsfrei Hunde und Katzen anzunähern, können Botenstoffe eine Lösung sein. Diese sogenannten Pheromone sind über Tierärzte, teilweise auch online als Verdampfer erhältlich. Beruhigende Aromen sollten genutzt werden, damit von Beginn eine gelöste Atmosphäre vorherrscht.

Eingewöhnungszeit für Katze und Hund

Waren die ersten Schritte erfolgreich, nicht nachlassen! Kommt die Katze ins Zimmer, sprechen Sie den Hund an: „Oh, sieh mal, da kommt die liebe Kitty!“

Geht auch dies alles problemlos, kommen wieder die Tennisbälle ins Spiel, die beide ja kennen. Im Idealfall spielen beide mit einem Ball, ohne dabei Aggressionen oder Angst zu zeigen. Sind über Wochen keine Zwischenfälle zu registrieren, dürfen Hund und Katze gemeinsam warten, bis Frauchen oder Herrchen wieder nach Hause kommen. Bis dahin ist es immer ein guter Rat, während der Abwesenheit die Tiere in getrennten Räumen zu halten.

Missglückter Versuch

Ist das Zusammenleben nur noch von Bellen und Fauchen bestimmt, finden zwischen Küche und Wohnzimmer Jagdszenen statt, muss irgendwann der Versuch der Annäherung von Hund und Katze aufgegeben werden. Insbesondere dann, wenn eines der Tiere oder beide überall in der Wohnung urinieren oder kotieren, um ihr Territorium abzugrenzen und die Aufmerksamkeit der Bewohner auf sich zu lenken.

Mit guter Vorarbeit ist alles möglich!

Sie können entscheidend dazu beitragen, dass sich Wuff und Miau nicht wie Hund & Katze einen Kampf bis zum Äußersten liefern. Nutzen Sie eine positive Sprache, wenn Sie mit den beiden zukünftigen Spielkameraden sprechen. Lassen Sie sie intensiv mit ihren Tennisbällen spielen, die Sie mehrfach austauschen. Und vor allem, bewahren Sie in jeder Situation die Ruhe, legen Sie Gelassenheit an den Tag. Zeigen Sie Freude und Liebe, denn Katze und Hund erkennen dieses Signal, adaptieren es für gewöhnlich und transferieren dies im Idealfall auf das Gegenüber.

Dirk ist der Mann mit 7 Berufen; darunter auch Heilpraktiker, Psychotherapeut und Weltenbummler. Abenteurer in jungen Jahren, ebenso Tierbändiger (auch Hunde und Katzen), Reisejournalist und Buchautor. Der Vater lebt mit Hühnern, Truthähnen sowie Ananas und Bananen im Garten, wo sich auch ständig mindestens drei Katzen tummeln.

Ganz nebenbei unterhielt der umtriebige Autor in Deutschland zwölf Jahre lang eine Auffangstation für kranke und psychisch gestörte Papageien, die allesamt nach ihrer Genesung in Zuchtprogramme eingegliedert wurden, um Importe zu reduzieren.
Dank seiner dazu notwendigen Zucht- und Handelsgenehmigung für artgeschützte Tiere nach CITES konnte er außerdem einen echten sibirischen Wolf aus einem bankrotten Zirkus vor dem Einschläfern bewahren. Das Tier lebte bis zu seinem natürlichen Tod über 7 Jahre als ganz normaler Haushund, ohne das Nachbarn oder Freunde auch nur ahnten, dass der rund 100 kg schwere und muskelbepackte riesige „schwarze Schäferhund“ eigentlich ein Wolf war.
Und er vermittelte Diensthunde der Polizei, des Bundesgrenzschutzes und von privaten Sicherheitsfirmen nach deren Pensionierung mit etwa sechs Jahren an Privathaushalte. Allerdings schulte er diese Diensthunde zuvor um, damit deren zuvor bewusst geförderte Aggression auf ein ungefährliches Minimum sank – und das mit großem Erfolg und ohne jegliche Zwischenfälle.

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